Mein Horror aus den 70ern!
Lange habe ich an einem Fritzmeier Mehrzweckboot (Ex Bereitschaftspolizei Köln) herumexperimentiert, nun ein neuer Patient auf dem OP-Tisch: Der ZK10 Segelkutter (wikipedia) unserer Marinekameradsachaft ist unter den Bänken ausgeschäumt…
Ursprünglicher Gedanke der Hersteller: Ein unsinkbares Boot. Leider zerfallen die Zellen des Schaumstoffes im Laufe der Jahrzehnte und die Sache wird zum Schwamm. Nachteile: Das Boot wird schwer und im Winter -bei Frost- kann es zu Rissen an der Innenschale kommen … Ein paar Schraublöcher reichen bei Regen schon aus, um Wasser ins Boot zu bringen. Ohne Zugang zum Inneren hilft die Waage (vorsusgesetzt, man kann das Bootsgewicht abschätzen oder kennt dieses sogar genau).
Tagelang habe ich das Mehrzweckboot an Bautrockner gehängt. Der Erfolg war minimal. Erst großzügiges Entfernen des Schaums hat geholfen! Mit einem selbstgeferigten Bohrer aus einem Federstahldraht und einer Bohrkrone mit 2 Scharen habe ich Tunnel -möglichst entlang tiefliegender Sicken- gebohrt. Der tieste Punkt des Rumpfes wurde mittels Schraubdeckel dauerhaft zugänglich gemacht. Wasser sickert über mehrer Wochen nach und kann prima mit einem Nasssauger entfernt werden. Um den Prozess zu beschleunigen, wurde mit Unterdruck aus einem Seitenkanalverdichter nachgeholfen.
Material:
- Akkuschrauber
- Federdraht D~5mm (aus dem Gewächshausbau)
- Bohrkrone (Halbe Rohrschelle)
- Kunststoffrohr zur Führung des Bohrgestänges
- Nasssauger
- falls nicht vorhanden: Schraubdeckel und Stich-/Lochsäge
- optional Seitenkanalverdichter
Warnung:
Der Schaum dient u.U. zur Aussteifung der Innenschale. Besonders unter grossen, begehbaren Flächen sollte Material stehenbleiben um Durchbiegung bei Belastung zu verhindern.
Hallo,
habe einen solchen gebrauchten seit knapp 2 JahrenMonarch mit abgesoffenem Schaum;der pappdünne Zwischenboden ist teilweise eingerissen. Hast du deinen auch so wie oben saniert? Wenn, dann hätte ich gerne noch weitere Infos über deine Erfahrungen hierzu.
Nach 3 Wochen Trockenlagerung des Bootes in einer Werfthalle und Entleerung des Zwischenbodens über das Lenzloch kamen nach anschließender 2 tägiger Lagerung im Starkregen 2 übervolle 10 l- Eimer Wasser aus dem Lenzloch- im Strahl!
Mein Monarch hat unter dem Achterdeck(wohl aus ähnlichem Grund) einen riesigen Inspektionsdeckel (25 – 30 cm Durchmesser) im Zwischenboden, den ich bei jetzt noch nicht öffnen konnte (da als Schwerbehinderter eingeschränkt in meinen manuellen Fähigkeiten). Das gleiche Problem mit dem Schaum habe ich auch bei Fiberglastechnik-Monarchen -u.a. meinem- gesehen. Außerdem bei Conger-Jollen derselben Bootswerft. Bei denen scheinen die Zwischenböden allerdings haltbar genug zu sein – bei meinem und anderen Monarchen
Meine Überlegungen: den alten Schaum (sicher offenporig) irgendwie- nach deiner Methode z.B. herauskratzen und durch geschlossenporigen Schaum -sog. “Brunnenschaum” ersetzen. Trochnen vorher mit Heißluft durch Extralöcher und durch die Lenzlöcher.
Ein Tipp von jemand anderem: Bei Kälte Heißluft durchs Lenzloch ins Boot leiten und gleich zeitig schauen wo Dunst aus undichten Stellen aufsteigt (wie z.B. Atemluft) Ob das klappt weiß ich nicht, werde es aber mal probieren , um das/die Lecks zu finden.
Wenn du weitere Einfälle hast, wäre ich dir über Infos hierzu dankbar.
Gruß aus HH
Stephan.
P.S.:Noch was: du hast Salinge/Diamonds/oder Jumpstagspreizen an deinem Mast.
Meiner hat nichts dergleichen, biegt sich also in der Mitte bei etwas Wind nach Lee durch.Ist dann nach Luv konkav und damit sauschlecht im Trimm. Da ich sonst keine Tipps bekommen kann, wäre ich auch über diesbezügliche Angaben von dir dankbar.
(Das Boot ist ziemlich runtergekommen, aber ich möchte es noch weiter nutzen, da ich auf Grund meiner Einschränkung schon einige Umbauten vorgenommen habe)